Klasse 3 - Ackerbauepoche
Die 3. Klasse nimmt eine besondere Position ein, denn ins neunte Lebensjahr fällt die erste "Entwicklungskrise" in der Schulzeit: Das Kind beginnt, sich als eigenständige Persönlichkeit zu erkennen. Es muss und will die ersten Schritte in die Welt der Erwachsenen tun.
Dabei hilft die Beschäftigung mit der Landwirtschaft: Es wird – über das ganze Schuljahr verteilt – gepflügt, Korn gesät, gepflegt, geerntet und am Ende dann gemahlen und gebacken (Ackerbauepoche).
Klasse 5 - Griechenlandepoche
In der 5. Klasse beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler u.a. mit dem Griechischer Fünfkampf.
Sie tauchen ein in die Geschichten aus dem alten Griechenland, beschäftigen sich mit den Göttern und lernen die Lebensweisen der alten Griechen kennen.
In der 5. Klasse findet der Wechsel zwischen Realität und Mythos statt. Die Kinder sind noch in der Lage, ihre Phantasie spielen zu lassen. Sie nehmen aber auch ganz real die Schönheiten von z.B. Gebäuden, Säulen oder der Kleidung wahr.
Beim griechischen Fünkampf können die Schülerinnen und Schüler in eine andere Zeit eintauchen und sich gegenseitig in den unterschiedlichsten Disziplinen messen. Ursprünglich galt der Fünfkampf der Ertüchtigung der Krieger, die einen wohlgeformten und in allen Bereichen geschulten Körper vorweisen mussten.
Die 5. Klasse kämpfen in Kleingruppen unter Götternamen gegen einander. Sie maßen sich im Staffellauf, im Tauziehen, im Werfen, im Ringen und beim Wagenrennen. Es kommt auf Fairnes, gegenseitige Anerkennung und das Ertragen von Niederlagen an.
Klasse 8 - Schauspiel
Tradition oder Notwendigkeit
Mit der Aufgabe ein Schauspiel vor einem öffentlichen Publikum aufzuführen, werden die SchülerInnen einer 8. Klasse konfrontiert. Energisch, verhalten, zaghaft, begeistert … und in vielfältigen anderen Nuancen stehen die Jugendlichen dieser Herausforderung gegenüber. Dabei gilt es verschiedene Charaktere der Rollen, die durchlebte Tragik oder Komik einer dramatischen Situation zu erfassen und darzustellen. Die in diesem Alter verunsicherten Jugendlichen haben dadurch die Möglichkeit emotional etwas zum Ausdruck zu bringen, was ihnen gerade in dieser Lebensepoche, in der sie vom Gefühlsleben her auf „einem Vulkan“ leben, sehr, sehr schwer fällt. Aber gerade dadurch, dass sie ja in eine andere Rolle schlüpfen dürfen, also „nicht sie selber“ sind, bewältigen sie diese Hürde in der Regel bereitwillig und lernen gleichzeitig eigene Emotionen zu reflektieren. Sie schärfen den Blick für die Vielschichtigkeit des "Rätsels Mensch". Die Überwindung des Lampenfiebers, die große Mutprobe, vor dem Publikum zu bestehen, es vielleicht für einige Zeit zu verzaubern, ist eine beglückende und gleichzeitig stärkende Erfahrung.
Alltägliche Bewegungen wie Stehen, Sitzen, alle Gebärden und das Sprechen werden auf der Bühne zu einer neuen Erfahrung. Gleichzeitig wird mit dem Lernen einer fremden Rolle die Fähigkeit eingeübt, den eigenen Standpunkt für eine bestimmte Zeit aufzugeben und sich in eine andere Person einzufinden. Theater ist im wahrsten Sinne des Wortes Um- und Verwandlung. - Und alles beginnt mit Rollenspielen, rhythmischem und chorischem Sprechen schon in den unteren Klassen -.
Durch das Training der persönlichen Ausdruckskraft der eigenen Stimme, Gestik, Mimik und Körpersprache, die einer Rolle zum Leben verhelfen, wird auch das Selbstbewusstsein der Schülerinnen und Schüler nachhaltig gestärkt. Das Klassenspiel
fördert besonders soziale sowie darstellende Fähigkeiten und regt den praktischen Umgang mit der Literatur an.
Die im Schulleben etablierten, in festlichem Rahmen stattfindenden Aufführungen, beeinflussen Vorstellungskraft und Phantasie der Schüler in positiver Weise. Und gerade diese beiden Fähigkeiten sind für eine sich entfaltende Empathie von
grundlegender Bedeutung.
Durch das Training der persönlichen Ausdruckskraft der eigenen Stimme, Gestik, Mimik und Körpersprache, die einer Rolle zum Leben verhelfen, wird auch das Selbstbewusstsein der Schülerinnen und Schüler nachhaltig gestärkt. Das Klassenspiel
fördert besonders soziale sowie darstellende Fähigkeiten und regt den praktischen Umgang mit der Literatur an.
Die im Schulleben etablierten, in festlichem Rahmen stattfindenden Aufführungen, beeinflussen Vorstellungskraft und Phantasie der Schüler in positiver Weise. Und gerade diese beiden Fähigkeiten sind für eine sich entfaltende Empathie von
grundlegender Bedeutung.
Ein Resümee, das die Jugendlichen nach der Probenzeit und den Aufführungen häufig ziehen, ist: Die Klassengemeinschaft ist stärker geworden und ich habe bei den MitschülerInnen neue Fähigkeiten und Wesenszüge entdeckt, die ich noch nie bemerkt habe. Und letztendlich, dadurch, dass jeder sich mit intensiver, manche mit aller Kraft, ihrer Persönlichkeit eingebracht haben das befreiende Gefühl: „Wir haben es geschafft!“
Klasse 11 - Vermessungsepoche
Das Vermessungspraktikum ist ein fächerübergreifendes Projekt, das in der 11. Klasse in der Regel als zweiwöchiges Praktikum durchgeführt wird. Im Kern geht es um angewandte Mathematik (Flächenberechnung, und -beschreibung, Trigonometrie, exaktes Zeichnen …).
Daneben kommen auch geografische Aspekte zum Gelände dazu (Überblick über das Stadtgebiet, Oberflächenstruktur, Aspekte der jeweiligen Nutzung…). Das Praktikum, das die Fächer Geografie und Mathematik projektartig vernetzt, ist jedes Jahr (unabhängig vom Ort) auch eine soziale Herausforderung, weil die Arbeit in Gruppen erledigt werden muss. Das „schützende Klassenzimmer“ wird verlassen; die „Regulierung“ durch die Pausenglocke entfällt und auch die Umstände vor Ort sind nicht zu 100% planbar.
Der erzieherische Aspekt: Es ist auch die Frage „Wie gehen wir miteinander um?“, die sich im Praktikum stellt. Es kann nämlich eine Herausforderung sein, sich bei zweifelhaftem Wetter in Anbetracht eines schwierigen Geländes auf Messpunkte zu einigen, möglicherweise mühsam Messfehler zu suchen (gruppentintern die „Schuldfrage“ zu klären), und dann sogar noch einige Messungen zu wiederholen. Die SchülerInnen tragen im Laufe des Praktikums zunehmend die Verantwortung für die Qualität ihrer Arbeit und bekommen Misserfolge „durch die Sache“ (die genaue Wertetabelle/ Karte) gespiegelt. Einfaches „Drauflosmessen“ führt zu nichts. Es müssen Arbeitsschritte auch gruppenübergreifend vereinbart werden.
Je nach Charakter und Temperament kommen dabei SchülerInnen an manchen Tagen an ihre Grenzen. Ungeachtet dessen ist das Feldmessen eine schöne und auch intensive Zeit, während der „über den Schultellerrand“ hinaus geblickt wird.
Und wer weiß – vielleicht bietet das Praktikum für den einen oder die andere SchülerIn auch berufliche Aspekte, so dass am Ende doch noch ein Studium zur VermessungsingenieurIn / GeodätIn ins Auge gefasst wird?
Je nach Charakter und Temperament kommen dabei SchülerInnen an manchen Tagen an ihre Grenzen. Ungeachtet dessen ist das Feldmessen eine schöne und auch intensive Zeit, während der „über den Schultellerrand“ hinaus geblickt wird.
Und wer weiß – vielleicht bietet das Praktikum für den einen oder die andere SchülerIn auch berufliche Aspekte, so dass am Ende doch noch ein Studium zur VermessungsingenieurIn / GeodätIn ins Auge gefasst wird?