Bewusstsein wecken für die Natur
Die Freie Waldorfschule Neuenrade hat sich bereits seit Beginn mit ökologischen und sozialen Fragestellungen in unterschiedlichsten Unterrichten und Projekten beschäftigt.
So gibt es regelmäßig eine Baumpatenschaft der 1. Klassen für einen Obstbaum in der wachsenden Obstwiese, selbst das Gebäude, in dem die erste Klasse auf dem Schulgelände beheimatet ist, nennt sich „Obstgarten“.
Die Eltern und SchülerInnen der Außengelände-AG haben für die Kinder der OGS drei Hochbeete gebaut. Diese werden nun regelmäßig von den Kindern der Klassen 1-4, die die OGS besuchen, bewirtschaftet. Es schmeckt nichts besser, als frisch geerntete Radieschen, Kartoffeln, die man selbst gepflanzt hat und beim Wachsen beobachten konnte.
Die Klasse 3 hat im Sommer ein Bienenvolk zu Gast im Klassenzimmer. In einer Schaubeute kann wunderbar die Arbeit der Bienen beobachtet werden. Eine Imkerin bringt in jedem Jahr das Volk, erklärt den Kindern was zu beobachten ist und kommt dann im Sommer auch, um gemeinsam mit den Kindern Honig zu ernten. Eine wunderbare Erfahrung!
Weiterhin wird im 3. Schuljahr liebevoll und fleißig auf dem Schulacker gewirtschaftet, unterstützt durch den Gartenbaulehrer, wird von den Kindern gepflügt, gehackt, gepflanzt oder gesät, die angebaute Frucht gepflegt und natürlich geerntet. Mal ist es Getreide, mal handelt es sich um Kartoffeln. Meist fällt die Erntezeit dann sogar noch in die 4. Klasse. Da heißt es durchhalten, durch alle Jahreszeiten.
In der 4. Klasse betreuen die Kinder die sechs Schulschafe. Unter Anleitung werden die Schafe von wechselnden kleinen Schülergruppen täglich gefüttert und getränkt. Ein besonderes Highlight ist natürlich in jedem Jahr das Umsorgen der kleinen Lämmchen.
Vom 5. Bis zum 8. Schuljahr gibt es Gartenbauunterricht. Der Schulgarten wird bestellt und gepflegt. Neben zahlreichen angebauten Gemüsesorten wurde eine Kräuterspirale angelegt und bepflanzt. Aber auch die Kompostwirtschaft, Gründüngung und das Ausbringen und Einarbeiten vom Schafmist der Schulschafe wir praktisch umgesetzt, beobachtet und dadurch die Wirkung gelernt.
Im 7. Schuljahr fahren die Klassen ins Forstpraktikum. Unter Anleitung von Fachleuten aus dem Bereich „Wald und Holz“ wird nicht nur die Ökologie des Waldes erfahren, sondern durch zahlreiche praktische Arbeiten im Wald und für den Wald, werden die Zusammenhänge für die Kinder deutlich.
In der 9. Klasse wird ein Schulbauernhof besucht. Hier wird Landwirtschaft hautnah erlebt. Viele praktische Tätigkeiten werden ausgeführt. Hier gibt es von der Bienenhaltung über Schweine, Hühner, Schafe und Kühe auch die Feldwirtschaft mit Gemüse- und Obstanbau zu erleben. Auch zahlreichen Produkte aus der Weiterverarbeitung werden hergestellt. Da wird Wolle gekämmt und gefilzt oder Marmelade gekocht, da wird Käse hergestellt und Salben zubereitet. Selbst das Essen, mit vielen Zutaten aus Hof und Feld wird unter Anleitung selbst bereitet.
Im 10. Schuljahr wird das weitreichende Schulgelände noch einmal ganz anders gesehen, denn im Feldmessprojekt wird das Schulgelände vermessen. Hier wird der Sinn von Trigonometrie erst richtig verstanden.
Selbst noch in der Oberstufe wir die Ökologie praktisch erfahrbar gemacht, indem Gewässer nun auf Wasserqualität und kleinste Organismen untersucht werden.
Noch mehr Nähe zur Natur kann man kaum bieten. Nachhaltigkeit wird nicht nur gelehrt, sondern erfahren!